(Bio-) Gas sparen lohnt sich doppelt
Zum einen für das Klima und zum anderen für den Geldbeutel. Mit dem Bezug von Gas, das mit dem Grünes Gas-Label ausgezeichnet ist, hast Du bereits einen wichtigen Schritt getan, um das Klima zu schützen.
Durch einfache Maßnahmen im Alltag kannst Du zusätzlich deinen Gasverbrauch senken und damit auch dein Haushaltsbudget entlasten.

Der große Vorteil von (Bio-) Gas ist die unmittelbare Umwandlung in Wärme vor Ort. Der Energieverlust beim Umwandlungsprozess ist wesentlich geringer, als beispielsweise bei der Umwandlung von Gas zu Strom. Trotzdem ist Gas ein großer Energieschlucker - er macht in der Regel gut die Hälfte deiner Energiekosten aus.
Energie sparen ist also angesagt. Bei der Auswahl energieeffizienter Geräte helfen das Energieeffizienzlabel und Umweltzeichen wie der Blaue Engel.
Nachstehend haben wir einige praktische Tipps zusammengestellt. Weitere Energietipps findest Du bei co2online.
Die besten Energiespartipps auf einen Blick
In den eigenen vier Wänden

Elektronische Thermostate einbauen
Die Verwendung von programmierbaren Thermostatventilen mit Nachtabsenkung sorgt für energieeffizientes Heizen und vermindert den Ausstoß von CO2.
Stelle die Thermostatventile nicht auf die höchste Stufe, sondern immer auf die gewünschte Temperatur. Der Thermostat öffnet automatisch die Leitung so lange, bis die Wunschtemperatur im Raum erreicht ist. Zu weit aufgedrehte Ventile führen zu kurzen Heizintervallen mit hoher Heiztemperatur – gleichmäßiges Heizen mit moderater Temperatur ist energieeffizienter.
Hier einige Richtwerte für Temperatur und Heizstufe in unterschiedlichen Wohnräumen:
- Diele und Flurräume: 13 bis 16 Grad; entspricht Stufe 1-2
- Schlafräume: 16 bis 17 Grad; entspricht Stufe 2
- Spiel- und Arbeitsräume: 18 bis 20 Grad; entspricht Stufe 2-3
- Küche: 18 bis 20 Grad; entspricht Stufe 2-3
- Wohnzimmer und Wohnräume: 20 bis 22 Grad; entspricht Stufe 3-4
- Badezimmer: 22 bis 23 Grad; entspricht Stufe 4
Mehr dazu findest Du hier.
Heizkörper nicht zustellen
Durch Verkleidungen, Möbel oder Vorhänge vor den Heizkörpern bildet sich ein Hitzestau. Die erwärmte Luft kann nicht richtig zirkulieren und den Raum erwärmen. Achte bei Heizkörperverkleidungen auf großzügige Lüftungsschlitze.
Heizkörper regelmäßig entlüften
Wenn sich Heizkörper nur langsam oder partiell erwärmen oder Gluckergeräusche beim Heizen zu hören sind, ist meist Luft im Wasserkreislauf. Mit einem Entlüftungsschlüssel kann die Luft selbstständig abgelassen werden. Gegebenenfalls muss bei zu niedrigem Druck Wasser in den Heizkreislauf nachgefüllt werden. Aufgepasst: Ein Handtuch unter das Entlüftungsventil legen – nach Luft kommt Wasser…
Raumtemperatur senken
Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1 °C senkt die Heizkosten und den Gasverbrauch um rund 6 Prozent.
Hydraulischen Abgleich durchführen
Lasse von einem Fachmann einen hydraulischen Abgleich zur Heizungsoptimierung durchführen. Dabei wird die Bereitstellung der entsprechenden Wärmemenge pro Heizkörper für die gewünschte Raumtemperatur im Heizkreislauf optimiert. Bei einem Einfamilienhaus können so bis zu 20 Prozent Heizenergie und -kosten eingespart werden. Die einmaligen Kosten belaufen sich bei einem Einfamilienhaus auf ca. 300 bis 600 Euro. Bezahlt macht sich diese Maßnahme meist nach drei bis maximal sechs Jahren.
Heizungspumpe tauschen
Heizungspumpen sind für fast 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs eines Hauses verantwortlich. Der Tausch einer alten Heizungspumpe gegen ein hocheffizientes Modell vermeidet viel CO2 im Jahr. Der Einsatz einer modernen, hocheffizienten Pumpe kann sich oft schon binnen weniger Jahre rechnen - Wende Dich für den Tausch einfach an den Heizungshandwerker deines Vertrauens.
Reflexionsfolie für Heizkörpernischen
Die Außenwände an Heizkörpernischen sind in der Regel sehr dünn – viel Wärme geht verloren. Selbstklebende Reflexionsfolie mindert den Wärmeverlust. Sie lässt sich mit etwas Geschick selbst hinter dem Heizkörpern befestigen.
Stoßlüften
Gekippte Fenster sorgen kaum für frische Luft, kühlen aber Wände und Räume aus. Richtiges Stoßlüften, 2 bis 3 Mal täglich für etwa 4 bis 5 Minuten, mit weit geöffneten Fenstern und Türen in allen Räumen, sorgt hingegen für den nötigen Luftaustausch. Nicht vergessen: Thermostatventile dabei herunter drehen.
Jalousien, Vorhänge und Rollos nachts geschlossen halten
Rollläden, Gardinen und Fensterläden bei kühlen Nachttemperaturen schließen. Die größten Wärmeverluste treten bei Glas, Fenster- und Türrahmen auf. Allein geschlossene Rollläden können Wärmeverluste um mehr als 20 Prozent verringern. Geschlossene Vorhänge verstärken diesen Effekt.
Heimliches Dauerlüften vermeiden
Undichte Fenster- und Türrahmen und Spalten abdichten. So vermeidest Du das ‚heimliche‘ Dauerlüften und damit einhergehende Wärmeverluste. Dichtungsprofile können in jedem Baumarkt beschafft und leicht selbst angebracht werden.
Rollladenkästen dämmen. Sollten deine Rollladenkästen im Mauerwerk eingelassen und ungedämmt sein, geht an diesen Stellen mit Sicherheit die meiste Wärmeenergie verloren. Dämmplatten und -folien, die im Rollladenkasten angebracht werden, schaffen Abhilfe. Aber Vorsicht: Etwas handwerkliches Geschick sollte vorhanden sein.
Heizungsrohre dämmen
Insbesondere im (unbeheizten) Keller können unisolierte Heizungsrohre verlaufen. Isolierschläuche gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen und lassen sich leicht anbringen. Dadurch wird der Wärmeverlust stark gemindert und die Wärme wird besser an ihren Zielort transportiert.
Kellerdecke dämmen
Viele Keller sind unbeheizt und dienen als Abstell- oder Lagerraum. Wenn das gesamte Haus geheizt wird, erwärmt sich auch die Gebäudehülle, also auch der Fußboden im Erdgeschoss. Der unbeheizte Keller entzieht dem Gebäude förmlich die Wärme. Selbstklebende Dämmplatten können in jedem Baumarkt erworben und selbstständig angebracht werden.
In der Küche

Kochen mit Deckel
Nutze einen Deckel und achte darauf, dass die Größe der Töpfe und Pfannen der Herdplatte entspricht.
Erhitze Wasser lieber mit dem Wasserkocher als mit dem Herd - besonders beim Elektroherd bietet sich dies an, da so weniger Energie verbraucht wird und es schneller geht, vor allem bei kleineren Mengen.
Ab einer Garzeit von 20 Minuten lohnt sich auch ein Schnellkochtopf. Das spart etwa die Hälfte der Kochzeit und 30 Prozent Energie.
Ohne Vorheizen und mit Restwärme kochen
In aller Regel reicht es aus, den Backofen erst anzuschalten, wenn die gewünschten Gerichte hineinkommen. So wird die eingesetzte Energie effizient genutzt. Zudem sind Heiß- oder Umluft bis zu 20 Prozent energiesparender als Ober- und Unterhitze.
Sowohl Elektroherd als auch -ofen können fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit kleiner oder ganz ausgeschaltet werden, um die Restwärme auszunutzen.
Im Bad

Duschen anstatt zu baden
Die Energiekosten für ein Vollbad sind ungefähr dreimal so hoch wie für das Duschen.
Wasserhahn zudrehen
Lass den Wasserhahn nicht unnötig laufen, wie z.B. beim Einseifen in der Dusche (spart ca. 30 Prozent Wasser) und beim Zähneputzen.
Sparduschkopf und Durchflussbegrenzer einbauen
Wasser braucht zu Erhitzung viel Energie, daher hilft es einfach weniger warmes Wasser zu verbrauchen. Es helfen Durchflussbegrenzer im Bad und in der Küche:
- Sparduschköpfe für Badewanne oder Dusche und
- Perlatoren für Wasserhähne
Durchflussbegrenzer mischen Luft in den Wasserstrahl, so dass effektiv weniger Wasser pro Minute aus Hahn oder Duschkopf läuft - diese Wasserspartechnik führt zu einer massiven Senkung der Kosten für Warmwasser.
Hände mit kaltem Wasser waschen
Kaltes Wasser reicht für das Händewaschen völlig aus - Seife entfaltet schon bei kaltem Wasser ihre Reinigungskraft und entfernt bei gründlicher Reinigung fast alle Erreger. Um alle Keime zu töten, müsstest Du deine Hände nicht nur mit warmem, sondern mit kochendem Wasser waschen.
Warmwasserspeicher abschalten oder durch Durchlauferhitzer ersetzen
Besteht die Möglichkeit, dann solltest Du Warmwasserspeicher gegen elektronisch geregelte Durchlauferhitzer austauschen. Durchlauferhitzer erwärmen das Wasser nur dann, wenn es wirklich gebraucht wird und sind daher energieeffizienter als die häufig heizenden Speicher.
Warmwassertemperatur senken
Je niedriger, desto besser. 60 Grad Celsius für das warme Wasser in Bad und Küche reichen vollkommen aus. Auf diese Weise kann der Stromverbrauch um etwa zehn Prozent verringert werden. Ein weiterer Vorteil der reduzierten Temperatur - Das Gerät verkalkt weniger schnell.
Warmwasserzirkulation abschalten lassen
Eine Zirkulationspumpe lässt das heiße Wasser zwischen dem Heizkessel und den Zapfstellen zirkulieren - somit kommt sofort heißes Wasser aus Dusche und Wasserhahn. Durch diesen Komfort wird allerdings rund um die Uhr Strom und Heizenergie verbraucht. Passe also mit einer Zeitschaltuhr die Zirkulationspumpe auf deinen individuellen Tagesablauf an.
Kleiner Tipp
Vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) werden Vor-Ort-Energieberatungen für Eigenheime und Mehrfamilienhäuser mit bis zu 100 Prozent gefördert. Mehr Infos dazu findest du ganz einfach hier.